"Das ist ein bisschen meine Befürchtung. Wenn die Kinder nicht in der Schule sind, ist immer noch in den Köpfen: ,Da haben sich die Frauen drum zu kümmern.'"

Die österreichischen CHANGEr Anita Thaler und Julian Anslinger haben im Herbst 2020 untersucht wie sich Unternehmen durch die COVID-19 Pandemie verändert haben, mit welchen Herausforderungen Führungskräfte und im Besonderen Frauen in Führungspositionen konfrontiert wurden und mit welchen Strategien sie auf die veränderte Arbeitssituation reagiert haben.
Das Resultat ist ein Einblick in zehn Organisationen der Finanz- Technik-, Logistik-, Elektrohandel-, Reiseveranstaltungs- und Gesundheitsbranche, sowie einer öffentlichen Einrichtung. 
Die Corona-Krise hat unvorhersehbare Herausforderungen für Unternehmen gebracht, so wiesen die Führungskräfte auf die weit stärkere Vermischung beruflicher und privater Aspekte hin, bedingt durch Kontaktverfolgungsgespräche, Homeoffice und gesundheitlicher Einschränkungen. 
Die Auseinandersetzung mit der Vereinbarkeit von beruflichen und familiären Verpflichtungen von Mitarbeitenden brachte manche Interviewte dazu, ähnlich wie aktuelle Studien, Befürchtungen vor einem möglichen Rückschritt bei der Gleichstellung der Geschlechter zu äußern. Insbesondere die Anforderungen an Eltern, ihre Kinder beim Home-Schooling zu unterstützen, während sie selbst (im Home-Office) arbeiten mussten, wurde häufig als Mehrbelastung von Frauen erlebt.

 

Zur Studie:

Thaler, Anita & Anslinger, Julian (2020). Unternehmen in der Corona-Virus-Pandemie. Ein Stimmungsbild von weiblichen Führungskräften in der Steiermark. Graz: IFZ-Forschungsbericht. DOI: 10.13140/RG.2.2.32360.70401.

Download: https://www.ifz.at/sites/default/files/2021-02/FELIN_Studie_Unternehmen_Corona_2021_2101.pdf (accessed: 02.02.2021).